Mittwoch, Dezember 19, 2007

ai: Kommentar zur UNO-Resolution gegen die Todesstrafe

amnesty international Deutschland PRESSEMITTEILUNGEN

Historische UN-Resolution gegen die Todesstrafe - Jetzt müssen Taten folgen

Berlin, 19. Dezember 2007 - amnesty international (ai) hat die Resolution der UN-Generalversammlung für einen weltweiten Hinrichtungsstopp sehr begrüßt. "Diese Entscheidung ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer Welt ohne Todesstrafe", sagte ai-Experte Oliver Hendrich. "Jetzt muss der Hinrichtungsstopp auch umgesetzt werden." Die Resolution der Generalversammlung ist zwar nicht bindend, hat aber großes moralisches und politisches Gewicht. ai setzt darauf, dass die Resolution den Druck auf jene Staaten erhöht, die die Todesstrafe noch anwenden und dass diese Staaten als ersten Schritt auf dem Weg zur Abschaffung, keine Hinrichtungen mehr vollstrecken. Eine breite Staatenkoalition aus allen Erdteilen hatte die Resolution eingebracht und wurde dabei von der Europäischen Union sowie durch ai, die Weltkoalition gegen die Todesstrafe und andere Organisationen unterstützt. Die UN setzt sich seit Jahrzehnten für die Abschaffung der Todesstrafe ein. Während die UN vor 30 Jahren die Abschaffung der Todesstrafe lediglich als "wünschenswert" bezeichnete, wandelte sich die UN-Position in den letzten Jahren in ein klares "Nein". Eine Entwicklung, die ai sehr begrüßt. Seit Jahren beobachtet ai einen Trend zur Abschaffung der Todesstrafe. 88 UN-Mitglieder haben sie bereits ganz aus ihren Gesetzen gestrichen, 42 UN-Staaten wenden sie derzeit nicht an. Nur 62 UN-Mitgliedsstaaten halten an der Todesstrafe fest. Doch trotz dieser positiven Entwicklung lebt ein Großteil (2/3) der Weltbevölkerung in Ländern, in denen als höchste Strafe das Todesurteil verhängt und vollstreckt werden kann. Weltweit sitzen derzeit mehr als 20.000 Menschen in den Todeszellen. 2006 wurden mindestens 1.591 Menschen hingerichtet und 3.861 zum Tode verurteilt.Anlässlich des Internationalen Tages gegen die Todesstrafe (10. Oktober) hatte ai mit einer Aktion vor dem Brandenburger Tor in Berlin für einen weltweiten Hinrichtungsstopp geworben und bundesweit Unterschriften gesammelt. Insgesamt sprachen sich 15.000 Menschen in Deutschland und fünf Millionen weltweit gegen die Todesstrafe aus.

Fotos der Aktion sowie Weltkarten und Hintergrundmaterial zur Todesstrafe erhalten Sie über die ai-Pressestelle oder unter http://www.amnesty-todesstrafe.de/hinrichtungsstopp

Dienstag, Oktober 02, 2007

UNO wird über Todesstrafe abstimmen

Presseerklärung von Amnesty-International v. 2.10.2007:

Im Dezember stimmt die UN-Generalversammlung über einen weltweiten Hinrichtungsstopp ab.

Nach Ansicht von amnesty international (ai) eine historische Chance für die Menschenrechte. Die Staaten, die die Todesstrafe im Gesetz oder in der Praxis abgeschafft haben, hätten die Stimmen für die nötige Mehrheit. Dennoch fürchtet ai, dass diese Mehrheit wegen politischer Absprachen nicht zustande kommt.

Am Vortag des Internationalen Tages gegen die Todesstrafe (10. Oktober) ruft ai deswegen mit einer öffentlichen Aktion in Berlin die UN-Staaten zu einem "Ja" für den Hinrichtungsstopp auf.

"Bei UN-Entscheidungen spielen politische Allianzen und Abhängigkeiten eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Die Staaten mit Todesstrafe werden versuchen, andere Staaten auf ihre Seite zu ziehen, um einen Hinrichtungsstopp zu verhindern", sagte Oliver Hendrich, ai-Experte gegen die Todesstrafe.
"ai wird sich mit der EU und anderen Staaten für ein Ende des staatlichen Tötens einsetzen."

Seit Jahren beobachtet ai den Trend zu einer Welt ohne Todesstrafe. Etwa zwei Drittel aller Länder wenden die Todesstrafe nicht mehr an. Doch ein Großteil der Weltbevölkerung lebt weiterhin in Ländern, in denen die Todesstrafe gilt.
Weltweit sitzen derzeit mehr als 20.000 Menschen im Todestrakt. 2006 wurden mindestens 1.591 Menschen hingerichtet und mindestens 3.861 zum Tode verurteilt.

Weltkarten und Hintergrundmaterial zur Todesstrafe finden Sie unter http://www.amnesty-todesstrafe.de/